Partizipatives Medizinisches Informationsmanagement
Medizinisches Informationsmanagement mit Fokus auf neueste Technologien zur Patientenbeteiligung
Medizinische Fakultät Heidelberg | Universität Heidelberg | Universitätsklinikum Heidelberg (UKL-HD)
Dieses Modul ist Teil des Zertifikats „Digitalisierung klinischer Forschung und Versorgung“
Modulsprache: Deutsch, Leseverständnis in englischer Sprache wird vorausgesetzt
Workload: 0h Präsenz / 68h Virtuell / 112h Selbststudium = 180h Gesamt1 (6 ECTS)
Zielgruppe: Die hauptsächliche Zielgruppe sind Bachelor- und Masterstudierende der medizinischen Informatik als zukünftige Designer innovativer partizipativer Lösungen. Auch Studierende der Medizin und praktizierende Ärzt*innen sind Teil der Zielgruppe des Moduls, da sie die potentiellen Nutzer*innen dieser Systeme sind und deshalb lernen sollen, wie man zum Design dieser beiträgt.
Beratung & Anmeldung:
Wenn Sie Fragen haben, zögern Sie bitte nicht, uns zu kontaktieren: info@highmed-lehre.de
Format: Online | 80 % Asynchron | 20 % Synchron
Patientenpartizipation und die Einbeziehung von Patient*innen in medizinische Entscheidungen sind hochaktuelle Themen der modernen Medizin: Medizinisches Personal muss mit Patient*innen umgehen, welche regelmäßig "Dr. Google" konsultieren, ihre eigenen Messungen von m-Health Geräten mitbringen und welche den Hintergrund ihrer Behandlung verstehen wollen. Gleichzeitig werden immer neue Daten und Wissensquellen verfügbar, künstliche Intelligenz beeinflusst unsere tägliche Arbeit mehr und mehr, Ergebnisse von Big Data Analysen müssen interpretiert werden und Omics-Daten führen uns zur Präzisionsmedizin. Der Einfluss dieser Faktoren muss gegenüber Ärzt*innen und Patient*innen stets transparent sein. Die meisten der aktuell tätigen Expert*innen haben jedoch eine Ausbildung erhalten, welche diese Innovationen nicht oder nur in geringem Maße adressierte.
Das Lehrmodul für partizipatives medizinisches Informationsmanagement nutzt den Ansatz des forschenden Lernens. Die Lernenden durchlaufen alle Schritte des Forschungszyklus: Sie starten mit der Analyse der aktuellen Situation für moderne partizipative Technologien, wie zum Beispiel Patientenportale. Daraufhin generieren sie Forschungsfragen und wählen wissenschaftliche Methoden aus, um diese zu beantworten. Sie erstellen ein Forschungsdesign und führen ihre Untersuchungen durch. Abschließend erstellen Sie einen wissenschaftlichen Bericht, präsentieren die Ergebnisse mündlich und die Arbeit wird kritisch reflektiert.
Lernziele
Erfolgreiche Lernende werden in der Lage sein an der Entwicklung von Applikationen mitzuwirken, welche die Erfassung und Visualisierung von patientengenerierten Daten unterstützten. Zudem können Sie bewerten, ob Inhalte und Funktionen partizipativer Lösungen geeignet sind, um den Patient*innen an der Gestaltung seiner Gesundheit aktiv mitwirken zu lassen.
Sie werden in der Lage sein medizinisches Wissen so aufzubereiten, dass es für Laien verständlich ist. Um die wissenschaftlichen Fähigkeiten der Lernenden zu verbessern, werden grundsätzliche Kompetenzen des wissenschaftlichen Arbeitens vermittelt. Hierzu gehört die Entwicklung von wissenschaftlichen Forschungsfragen und Hypothesen, die Auswahl und Aneignung geeigneter Methoden, die Definition von Forschungsdesigns und deren Durchführung, die Erarbeitung und Präsentation von Ergebnissen (schriftlich und mündlich) sowie die Reflexion des Forschungsprozesses.
Einbettung:
Unser Studiengang der medizinischen Informatik startete 1972 als ein gemeinsames Curriculum der Universität Heidelberg und der Hochschule Heilbronn. Es ist einer der ältesten Informatikstudiengänge Deutschlands und einer der ältesten Studiengänge für Medizininformatik weltweit, welcher zudem ein Bachelor- und Masterprogramm anbietet und eine große Anzahl einflussreicher Alumni aufweist, welche noch heute eine wichtige Rolle in diesem Feld spielen.
Literatur:
Kornmeier M (2016): Wissenschaftlich schreiben leicht gemacht. Haupt UTB, Bern, Stuttgart.
Ammenwerth E, Haux R, Knaup-Gregori P, Winter A (2015). IT-Projektmanagement im Gesundheitswesen. Schauttauer, Stuttgart.
Sonntag M, Ruess J, Ebert C, Friederici K, Deicke W (2016). Forschendes Lernen im Seminar. Ein Leitfaden für Lehrende. Humboldt-Universität zu Berlin.
1: Bei der Aufteilung handelt es sich um eine grobe Orientierung. Die tatsächlichen Zeiten können abweichen